„Ihr werdet es lieben“: Teilnehmer beim Intervalltraining

Intervalltraining fordert Halbmarathon-Kursteilnehmer heraus

Beim Intervalltraining auf dem Sportplatz kommen die Fortgeschrittenen auf ihre Kosten. Es werden aber auch längere Strecken durch den Wald gelaufen.

„Ihr werdet es lieben“ – immer dann, wenn die fortgeschrittenen Läufer aus der Halbmarathon-Trainingsgruppe des TV Friesen Telgte diesen Satz von ihren Übungsleitern hören oder in der Whatsapp-Gruppe lesen, dann wissen sie: Es steht Intervalltraining auf dem Sportplatz an. Einmal in der Woche heißt es nämlich, Gas zu geben – wer die etwas mehr als 21 Kilometer unter zwei Stunden schaffen möchte, der muss das angepeilte Tempo auf einer kürzeren Strecke überschreiten, um seinen Körper an die Belastung zu gewöhnen. Auf der Tartanbahn wechseln sich daher 200-Meter-Rennabschnitte mit 400-Meter-Ruhepausen ab. Fest steht: Nach 30 Minuten lieben es alle Teilnehmer, denn sie haben die Belastung hinter sich.

Rund 100 Teilnehmer, sowohl Laufanfänger als auch Halbmarathonaspiranten, waren in April zum ersten Training des Lauftreffs Klatenberg gekommen. Knapp 90 sind bei der Stange geblieben. „Eine erfreulich hohe Zahl“, sagt Lauftreffleiterin Barbara Grundmann. „Die Zahl der Abbrecher war schon einmal höher.“ Noch vier Wochen, dann werden die Laufanfänger ihr Ziel erreicht haben: Eine Stunde laufen am Stück. Auf ein hohes Tempo kommt es dabei nicht an: Da die TV-Friesen-Abteilung über 22 Übungsleiter verfügt, stehen vier Gruppen bereit, die es ermöglichen, das 60-Minuten-Ziel in einem unterschiedlichen Tempo erreichen. „Inzwischen schaffen alle mehr als 20 Minuten am Stück“, sagt Grundmann. Die Trainingspläne sind nach einem Grundprinzip aufgebaut: Anfangs wechseln sich mehrere kurze Lauf- und Gehpausen ab, während die Laufintervalle länger werden und es am Ende nur noch eine oder zwei Gehpausen gibt. Trainerkollege Bernd Sieme ist schon viele Jahre dabei. „Es macht Spaß. Man lernt immer wieder neue Leute kennen und hat ein gemeinsames Hobby“, beschreibt er seine Motivation, Anfängern als Übungsleiter die Sportart Laufen beizubringen.  Auch für Wiederholer gibt es eine Gruppe. Wer in der dunklen Jahreszeit mit dem Joggen aufgehört hat, kann im Frühjahr steht einen Neubeginn beim TV Friesen wagen. Am 29. Juni ist Kursabschluss. An diesem Tag bekommen alle Anfänger und Wiedereinsteiger ihre Urkunden überreicht. Doch bevor es auf die Strecke geht, stehen gemeinsame Dehnübungen auf dem Programm.

Die Halbmarathonläufer werden Ende des Monats erstmals zwei Stunden am Stück laufen und dafür ebenfalls ein Zertifikat erhalten – jedoch noch keine 21,095 Kilometer. Denn sie haben noch etwas länger Zeit, um ihr Kursziel zu erreichen: Während die Anfänger die Gelegenheit haben, sich im Juli den dienstags und donnerstags regulär stattfindenden Lauftreff anzuschließen, steht für die Fortgeschrittenen am 14. Juli ein Halbmarathon-Wettkampf in Dülmen-Rorup auf dem Programm. Das Training geht bis zu diesem Zeitpunkt. „Wir haben bereits zehn Anmeldungen“, freut sich Übungsleiter Mirco Borgmann, der gemeinsam mit Markus Berger, Fabian Slowy und Michael Becks die bis zu 20 Personen starke Gruppe trainiert. Einer der Teilnehmer ist Norbert Theilmeier: „Ich bin immer für mich gelaufen. Zu mehreren Leuten macht das Training viel mehr Spaß“, begründet er seine Motivation. Während er zu den Läufern mit dem Zwei-Stunden-Ziel gehört, lässt es seine Frau Hildegard zusammen mit der anderen Hälfte der Fortgeschrittenen etwas langsamer angehen. „Turbo-Schnecken“ hat sich die Gruppe, die ein Halbmarathon-Zeitziel zwischen 2:15 und 2:30 Stunden vor Augen hat, liebevoll genannt. Wobei die Übungsleiter Wert darauf legen, die Läufer nicht als Schnecken bezeichnet zu haben. Dazu gibt es auch keinen Grund: Bei 18 Kilometern am Stück ist die Gruppe mittlerweile angelangt. Damit das Laufen selbst bei 28 Grad nicht zur Qual wird, haben die Trainer bis zu drei Liter Wasser und Trinkbecher im Rucksack – und als Stärkung Lakritzschnecken für die Turboschnecken. „Die Motivation ist enorm hoch“, freut sich einer der Übungsleiter. „Wer einmal keine Zeit hat, läuft für sich selbst und postet seine Strecke von sich aus in der Whatsapp-Gruppe.“

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